Interview mit Patrick Weinreich: Der Herr der Balken

Interview mit Patrick Weinreich: Der Herr der Balken

März 2019

Interview mit Patrick Weinreich: Der Herr der Balken

Guten Tag Herr Weinreich, so langsam wird das ja wieder mit dem Wetter. Sie sind bei KNAPP ja einer derjenigen, die viel Zeit draußen verbringen.

Patrick Weinreich: Da gibt es noch zwei, drei andere, die noch mehr im Wind stehen, aber ja, ich weiß sehr gut, dass im Weserbergland leider nicht jeden Tag die Sonne scheint. Aber ich kenne das ja.

Sie kommen also aus einem Freiluft-Handwerk?

P.W.: Angefangen habe ich drinnen, gleich nach der Schule mit einer Lehre als Fliesenleger, das war Ende der 90er. Danach war ich dann schon einmal für anderthalb Jahre bei KNAPP.

Aber damals hat es Sie nicht hier gehalten?

P.W.: Ich bin dann wie viele andere aus dem Handwerk erst einmal für ein paar Jahre in die Industrie und habe noch eine Ausbildung in der Glasflaschenherstellung als Verfahrensmechaniker Glastechnik gemacht. Da war es übrigens immer kuschelig warm.

Warum sind Sie nicht dabei geblieben?

P.W.: Die heißen Glasmaschinen dürfen halt möglichst nie still stehen, das heißt dann Fünf-Schicht-Betrieb. Nach meiner Ausbildung war klar, dass das auf Dauer nichts für mich ist.

Und was war mehr für Sie?

P.W.: Das Thema Altholz hat mich nicht losgelassen. Ich habe nach der Industrie vier oder fünf Jahre in einer Zimmerei gearbeitet und dort dann viel mit Altholz in der Sanierung.

Also zuerst Fliesenleger, dann KNAPP, dann Industrie, dann Zimmerei … wie sehen heute Ihre Aufgaben bei KNAPP aus?

P.W.: Ich bin in erster Linie für die Balken zuständig, alles was rein kommt und alles was raus geht.

Und was machen Sie, wenn das Holz reinkommt?

P.W.: Wenn die LKWs kommen, teile ich das Holz in verschiedene Klassen ein, schneide Kaputtes ab und nehme die Maße und Mengen auf. Manchmal alleine, manchmal mit einem Kollegen zur Unterstützung, das kommt ganz darauf an, ob es sonst viel zu tun gibt und was für Hölzer das sind.

Hört sich anstrengend an …

P.W.: Das geht eigentlich, es gibt ja Gabelstapler – und man kann sich dabei mehr oder auch weniger geschickt anstellen …

Und wie geht es dann weiter?

P.W.: Die Kollegen drinnen übernehmen die Listen, die Kollegen draußen übernehmen die Balken: sauber machen, entnageln, stapeln, … das ist der anstrengendere Teil.

Und was ist Ihre Aufgabe, wenn die Balken wieder raus sollen?

P.W.: Dann stelle ich die Balken für die Lieferungen zusammen. Entweder nach Holzliste oder manche Zimmerer kommen direkt auf den Platz, da suche ich mit denen dann zusammen das Holz aus. Mein Job ist es auch immer, das Aufmaß zu machen für Lieferscheine und Rechnungen.

Da schadet es sicher nicht, wenn man ein paar Jahre mit den Zimmerern in der Fachwerksanierung unterwegs war …

P.W.: Auf jeden Fall, und nicht nur wegen der Balken …

Apropos unterwegs, fehlt Ihnen nicht manchmal die Baustelle?

P.W.: Gibt es hier zum Glück manchmal auch, wenn wir dann zu Mehreren Sandsteindächer abdecken. Ich mag es auch mit 3,5-Tonner und Anhänger hier über die Dörfer zu fahren, kleinere Mengen Dachplatten abzuholen oder vor Ort Balken einzuschätzen und wenn es passt auch gleich mitzunehmen.

War es eine gute Entscheidung der Flaschenfabrik den Rücken zu kehren?

P.W.: Auf jeden Fall, ich bin jetzt seit 2017 wieder bei KNAPP, der Laden läuft, ich habe Verantwortung, man vertraut mir, das Team ist gut, das passt.

Nächste Meldungen

Nächste neuere Meldung:

Nächste ältere Meldung: