Interview Konstantin Zimbelmann

Interview Konstantin Zimbelmann

März 2021

Interview Konstantin Zimbelmann

Guten Tag Herr Zimbelmann, jetzt sind Sie auch endlich einmal an der Reihe. Es sind jetzt doch auch schon ein paar Jahre, die Sie bei KNAPP arbeiten, oder?

K. Zimbelmann: Sechs Jahre sind es jetzt schon, ich habe 2015 bei KNAPP angefangen.

Und hatten Sie schon vorher Erfahrung mit der Wiederverwendung von Baumaterial?

K. Zimbelmann: Sehr viel sogar, aber ganz anders. Ich habe vorher auch fast fünf Jahre in einem Betrieb gearbeitet der Kunststoff recycelt. Nicht Gelber Sack, sondern Kunststofffenster. Am Ende gingen dann da Säcke mit Recycling-Granulat für die Spritzgussindustrie raus.

OK, das ist wirklich ganz anders. Und wie kam es zum Wechsel?

K. Zimbelmann: In dem Job ging es für mich mit Mitte 20 nicht mehr weiter. Ich bin mit Holz aufgewachsen, mein Vater hat schon immer was gesägt und gemacht, das Handwerkliche mochte ich auch immer. Dann hatte damals mein Bruder bei KNAPP gearbeitet und so kam dann eines zum anderen.

Aber sie standen nicht gleich an der Blockbandsäge?

K. Zimbelmann: Ich hatte so ein Teil vorher ja noch nie gesehen, nein, ich habe das mit dem Altholz wie alle auf dem Platz bei KNAPP ganz gründlich gelernt: Dampfstrahlen, Ablängen, Entnageln, Bürsten, Sortieren und Stapeln.

Aber dabei blieb es nicht?

K. Zimbelmann: Ich habe da tatsächlich viel gelernt habe, vor allem den Unterschied zwischen alter Eiche und neuem Nadelholz, was anderes kannte ich ja nicht. Aber mir war das dann auch bald mal zu langweilig. Es hat mich auch von Anfang an interessiert, wie es mit dem Material weiter geht. Als ich dann eine Weile dabei war und auch dabei blieb, wurde ich auch anders eingesetzt.

Wie ging es dann weiter?

K. Zimbelmann: Ich habe dann immer wieder auch an der Säge direkt geholfen, da bekommt man dann eh schon einiges mit. Was es dann noch brauchte, hat mir der Betriebsleiter beigebracht. Und dann war es soweit, dass ich erste Sägeaufträge auch alleine fertig gemacht habe.

Das macht Sie aber noch nicht zum Vorarbeiter …

K. Zimbelmann: Das ergibt sich an der Säge praktisch von alleine. Sie brauchen da ja fast immer ein, zwei Kollegen, die ihnen das Material zuliefern, abnehmen und auf den passenden Stapel legen. Mir hat nicht nur das Sägen sondern auch der Ablauf mit den Kollegen Spaß gemacht.

Und Sie haben es wohl auch ganz gut gemacht …

K. Zimbelmann: So war das wohl, ja. Und dann waren es halt nicht mehr nur ein oder zwei, die ich angeleitet habe. Und seit zweieinhalb Jahren bin ich auch ganz offiziell der Vorarbeiter auf dem Platz.

Was heißt das ganz praktisch?

K. Zimbelmann: Ich kriege aus dem Büro die anstehenden Arbeitsaufträge, je nach dem bespreche ich die Details noch mit der Verantwortlichen für den Auftrag . Dann heißt es für mich die Aufgaben zu verteilen und zu schauen, wo ich dabei sein muss, wer was selbstständig erledigen kann, ob wir an den Maschinen aneinander vorbei arbeiten können.

Hört sich wie eine Definition von Vorarbeiter an.

K. Zimbelmann: Keine Ahnung, vor Corona kamen dann ab und zu noch die Abnehmer dazwischen, die auf dem Platz direkt das Material ausgesucht haben. Das vermisse ich gerade ein wenig, auch wenn es ohne das für uns auf dem Platz so ruhiger läuft.

Wie viele Kollegen leiten Sie denn an?

K. Zimbelmann: Vor Corona waren es regelmäßig bis zu acht Kollegen, für deren Arbeit ich verantwortlich war. Wegen Corona und unseren beiden festen Arbeitsgruppen sind es aktuell maximal die Hälfte.

Schon wieder Angst vor der Langeweile?

K. Zimbelmann: Im Moment nicht, danke, es kommt auch immer wieder Neues auf mich zu. Wir machen seit ein paar Monaten ja auch altes Nadelholz. Oder es kommen neue Maschinen wie der Vakuumtrockner oder eine Besäumsäge. Ich bin ja auch für den Unterhalt der Sägen zuständig. Mittlerweile freue ich mich darauf, auch wieder einmal nur an der Säge zu stehen.

Ach …

K. Zimbelmann: Da darf ich dann mal eine Weile nicht nach links und rechts gucken. Und wenn ich dann merke, dass der Schnitt gut läuft, kann ich mich entspannen, an nichts denken und einfach nur der Säge bei ihrer Arbeit zuschauen. Das genieß’ ich dann.

Aber nicht, dass es Ihnen dann doch wieder langweilig wird.

K. Zimbelmann: Hier? Dazu habe ich mittlerweile einfach zu viel um die Ohren.