Umbau Fertigungshalle, Umstellung auf Vorratsproduktion

Umbau Fertigungshalle, Umstellung auf Vorratsproduktion

März 2018

Umbau Fertigungshalle, Umstellung auf Vorratsproduktion

Historische Fehlerketten

Was nicht jeder weiß und auch gar nicht wissen muss, wofür unsere Anschrift aber ein erstes Indiz liefert: Wo heute Knapp in Deensen die erste Adresse für altes Eichenholz ist, war früher einmal der Bahnhof Deensen-Arholzen, der auch bis 1986 mit Personenverkehr bedient wurde. Das ehemalige Bahnhofsgebäude wird von uns für die Verwaltung und die Sozialräume genutzt und auch einige der Lager- und Abfertigungsgebäude des Güterverkehrs werden von uns nach wie vor genutzt.

Gleich 1988 haben wir dann in Eigenleistung aus recycelten Holz-Fachwerkbindern und zugekauftem Material für 12 Tausend DM auf dem Gelände einen 5 Meter tiefen und 50 Meter langen Schuppen gebaut. Und weil das Geld damals knapp und das 15 Tausend qm große Gelände so riesig erschien, haben wir darauf verzichtet, den Schuppen an die Grenze zu setzen, denn dazu wären noch einmal Baggerarbeiten für etwa 3 Tausend DM nötig gewesen.

Diesem ersten Fehler folgte ein zweiter, indem wir ein Rastermaß von überschaubaren 4 Meter wählten. Nach acht Jahren, 1996, haben wir dann den dritten Fehler gemacht. Statt den Schuppen abzureißen und endlich an die Grenze zu bauen, haben wir eine insgesamt 10 x 50 qm große Kalthalle mit Außenwänden in Fachwerkbauweise aus recycelten Kiefernbalken und Mauerziegel vor den Schuppen gesetzt.

Die kombinierte Halle aus Alt- und Neubau haben wir zuerst als Lager für unsere originalen Bretter genutzt und bei schlechtem Wetter auch, um zum Beispiel Bretter und Balken zu entnageln. 2010 haben wir den Boden neu asphaltiert, danach dort auch die eigene Bandsäge installiert und im Altbau bis zur Fertigstellung unserer Tischlerei Ende 2014 unsere Holzverarbeitungsmaschinen betrieben.

Aber schon zwei Jahre später war auch die neue Tischlerei der Flaschenhals bei der Verarbeitung von Balken zu Brettern, so dass wir in Maschinen größerer Verarbeitungskapazität investierten, die wir gerade so einigermaßen sinnvoll in der Halle unterbrachten. Aber spätestens bei der Herstellung von 8000 Stück Schnittholz für die Stadtwerke Neustadt (Holstein) wurde klar, die Fehlerkette muss jetzt einmal ein Ende haben.

Umstellung auf laufende Fertigung

Verschärft wurde das Problem dadurch, dass wir uns – auch aufgrund der Erfahrungen mit dem Neustadt-Auftrag – Ende 2017 entschlossen haben, uns von der rein auftragsbezogenen Fertigung zu lösen. Unser Ziel für 2018 ist, den überwiegenden Teil der auszuliefernden Sägeware so zu bevorraten, dass »normale« Bestellungen aus dem Lagerbestand entnommen werden können.

Ein erster Schritt war dabei, die Fertigungsabläufe als »best case« durchzuplanen, was quasi zwangsläufig zur Notwendigkeit führte, die Einrichtung fester Arbeitsstationen innerhalb der Halle zu planen. Und damit war endgültig klar: Die Ständer mit einem Rastermaß von 4 Metern müssen weg – und zwar schnell.

Da nun aber zwei Ständerreihen, die vom Altbau und die vom Neubau, zu entfernen waren, brauchte es für die Umsetzung ein wenig mehr als die Methode Pi mal Daumen, ein paar Spax und fünf neue Balken. Am Ende war es dann aber auch wieder nicht viel mehr als ein Statiker, zehn Leimbinder, fünf Balken, zwei Mann, ziemlich viele Spax und die Unterstützung durch einen örtlichen Zimmermann. In einer Woche waren wir durch und alles in allem: ein erstaunlich kurzes und schmerzloses Ende einer 30 Jahre alten Fehlerkette.

Das neue Rastermaß von acht Metern ermöglicht nun fünf gut bemessene, linear angeordnete Arbeitstationen in denen wir auch entsprechend lange Hölzer verarbeiten können. Die Einführung einer laufenden Produktion hat sich im Übrigen schon nach knapp zwei Monaten bewährt. Neu- und Altkunden nutzen vermehrt von uns noch schneller beliefert zu werden und auch das Abholen der Ware, fast schon im Sinne von Cash&Carry, ist nun einfacher möglich und wird dementsprechend verstärkt genutzt.

Natürlich sind wir noch so flexibel aufgestellt, dass wir die laufende Fertigung zugunsten einer auftragsbezogenen Fertigung jederzeit unterbrechen können, falls dies notwendig wird.

Bilder von dem Umbau

Umbau Fertigungshalle, Umstellung auf Vorratsproduktion
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